"Forschungsfertigung Batteriezelle" eröffnet zwei Jahre nach erstem Spatenstich

Das Forschungsministerium möchte eine bessere Batteriewertschöpfungskette und eröffnet den ersten Bauabschnitt der "Forschungsfertigung Batteriezelle".

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Forschungsfertigung Batteriezelle FFB

(Bild: Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFBF)

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Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat den ersten von zwei Bauabschnitten der Forschungsfertigung Batteriezelle "FFB PreFAB" in Münster eröffnet – eine "offene Batteriezellfabrik für Foschungs- und Entwicklungszwecke". Auf ungefähr 6.450 Quadratmetern Forschungsfläche startet damit der Forschungsbetrieb der "Fraunhofer-Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle FFB". Den Aufbau fördert das BMBF "mit bis zu 500 Millionen Euro", heißt es von Bundesforschungsministerium Bettina Stark-Watzinger anlässlich der Eröffnung. Damit soll eine Brücke zwischen Forschung und Industrie geschlagen werden. Die FFB werde dabei die Forschungsinfrastruktur bereitstellen, in der die Wirtschaft die Produktion neuer Batterietechnologien erproben kann. Ebenso bilde die FFB dafür benötigte Fachkräfte aus.

Grundriss der FFB PreFab

(Bild: Fraunhofer FFB/ Tyll Farnschläder)

"Die Batterietechnologie ist eine wichtige Schlüssel- und Zukunftstechnologie. In Münster bauen wir deshalb die Batteriezellproduktion von morgen in großem Maßstab auf", so Stark-Watzinger. "Die FFB Münster wird weit über Nordrhein-Westfalen hinaus einen zentralen Beitrag dazu leisten, dass wir auch in Zukunft ein starker Industriestandort mit sicheren, guten Arbeitsplätzen bleiben und unsere ehrgeizigen Klimaschutzziele erreichen können. Die Eröffnung der FFB PreFab – nur zwei Jahre nach dem ersten Spatenstich – ist ein wichtiger Schritt auf diesem Weg", ergänzt Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Gerade aufgrund der Mobilitäts- und Energiewende steigt der Bedarf an Batteriezellen. Daher setzt das Ministerium mit dem Dachkonzept Batterieforschung auf den Aufbau einer "technologisch souveränen, wettbewerbsfähigen und nachhaltigen Batteriewertschöpfungskette in und für Deutschland und Europa". Das Konzept reicht von der Grundlagenforschung bis zur industriellen Anwendung und Produktion. Schwerpunkte liegen auf Material- und Komponentenentwicklung, Fertigungstechnik, Recycling sowie Digitalisierung und Skalierungsforschung. Dazu wurde das bereits bestehende Dachkonzept "Forschungsfabrik Batterie" weiterentwickelt und soll sich stärker "auf den effizienten Transfer von Forschungsergebnissen in die industrielle Anwendung" konzentrieren.

So müssen Batterien für Elektroautos andere Kriterien erfüllen wie die für Akkuschrauber oder Smartphones, erklärt das Ministerium. Daher spielen bei dem Vorhaben verschiedene Fragen eine Rolle, etwa, bei welchen Temperaturen die Batterien zu Einsatz kommen sollen und in welcher Form sie beansprucht werden. Die Batteriezelle ist dabei laut BMBF "die kleinste eigenschaftsbestimmende Einheit".

"Kamen Batterien bisher noch vor allem aus Fernost, gilt es nun bei der Schlüsseltechnologie Batterie unabhängiger zu werden", schreibt das BMBF in einer Pressemitteilung. Dazu seien neben eigenen Maschinen und Produktionsstätten für Batterien und ihre Komponenten auch eine "möglichst breite und sichere Rohstoffbasis" notwendig, "um ungewollte Abhängigkeiten Europas zu vermeiden". Auch Lithium-Ionen-Systeme und dazu alternative Batteriesysteme würden innerhalb des Dachkonzeptes untersucht.

Ziel ist es dabei, die technologisch-wissenschaftlichen Grundlagen für "Giga-Fabriken" in Deutschland und Europa zu schaffen, die auch "in 10 oder 20 Jahren noch den Stand der Technik definieren". Dabei sollen Wissenschaft und Industrie national und international kooperieren, auch kleine und mittlere Unternehmen würden dabei eine Rolle spielen. Forschungseinrichtungen wie die FFB spielten dabei eine Schlüsselrolle.

(mack)